Verleihung des „Dorothee-Fliess-Preises für Widerstandsforschung“

Prof. Dr. Günther Brakelmann für sein Lebenswerk

Günther Brakelmann erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Dorothee-Fliess-Preis für Widerstandsforschung 2022 für sein Lebenswerk. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der XXXV. Königswinterer Tagung im Haus der Geschichte am Abend des 25. Februars 2023. 

Der 91-jährige evangelische Theologe und Soziologe hat seine Forschungsschwerpunkte in der Geschichte des Antisemitismus und in der Geschichte des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. In unzähligen Vorträgen und Publikationen hat er die Forschungsgemeinschaft in den letzten 50 Jahren begleitet, beraten und unterstützt. 

Weitere Informationen: https://dorothee-fliess-fonds.de/category/verliehene-preise/

Königswinter Tagung 2023 – Jubiläum: Dialog statt Festreden

50 Jahre Forschungsgemeinschaft – die Wissenschaft steht im Vordergrund

130 Gäste strömten ab dem 24. Februar zur XXXV. Königswinterer Tagung in das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nach Bonn. Das Thema „Die Bundesrepublik Deutschland und der Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ war ein Magnet mit vielen hochkarätigen Rednern. Der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Johannes Tuchel, hielt den ersten Vortrag zur Geschichte der Erforschung des Widerstandes. Am Samstagvormittag startete das erste Panel mit dem Rechtswissenschaftler Christian Hillgruber und dem Thema ‚Die Wiederherstellung des Rechtsstaates‘.  Oberst Sven Lange sprach über den Umgang der Bundeswehr mit der Geschichte des Widerstandes gefolgt von Nils Weise und dem Thema ‚Die Ministerien und oberen Bundesbehörden der Bundesrepublik Deutschland nach 1945‘. Den Abschluss des ersten Panels bildete Esther-Julia Howell mit ihrem Referat zum Thema ‚Der Umgang mit den NS-Quellen zum Widerstand aus archivarischer Sicht‘.

„Königswinter Tagung 2023 – Jubiläum: Dialog statt Festreden“ weiterlesen

„Mit jedem Leben, das wir retteten, bekämpften wir Hitler!“

Der XXXI. Tagungsband zur Königswinterer Tagung ist in der Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. erschienen.

Die Ansicht, dass europäische Juden zwischen 1938 und 1945 keinen Widerstand geleistet hätten, ist nach wie vor recht weit verbreitet. Aber ist diese Annahme überhaupt zutreffend? Kann in diesem spezifischen Fall als Widerstand nur Aufstand und Waffengewalt gelten oder gehört nicht vielmehr unter den Bedingungen eines totalitären Regimes schon die Missachtung bzw. das Unterlaufen von Gesetzen und Verordnungen dazu? Wie sieht es mit der Entfaltung kultureller Aktivitäten zum Zwecke der Selbstbehauptung aus; was ist mit dem Versuch, Menschenleben zu retten durch Vorbereitung auf ein Leben anderswo, bzw. der Fluchthilfe? Der Band zur XXXI. Königswinterer Tagung widmet sich thematisch diesen Fragen.

Unser Auftrag

Die Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. sieht sich verpflichtet, alle Bemühungen zu unternehmen, um die wissenschaftliche Erforschung des deutschen Widerstandes gegen die Nationalsozialisten anzuregen, die Darstellung dieses Kapitels deutscher Geschichte zu fördern und über das „andere Deutschland“ zu informieren und dessen Vermächtnis zu bewahren.

Zukunftsorientiertes Ziel ist allerdings auch, zur Sicherung des Friedens beizutragen und im Geiste großer Teile des Widerstands für die Völkerverständigung und ein vereintes, friedliches Europa einzutreten.

Weiterlesen