Nach 22 Jahren intensiver Zusammenarbeit und Beratung verlässt Fritz Delp aus eigenem Wunsch den Vorstand der Forschungsgemeinschaft. Der beliebte Wormser Pfarrer Delp, mit den familiären Bezügen als Neffe von Alfred Delp SJ und den Verbindungen zum Kreisauer Kreis, ist aus der Forschungsgemeinschaft nicht wegzudenken.
„Verabschiedung aus dem Vorstand: Fritz Delp“ weiterlesenVom 20. Juli 1944 zum Hambacher Forst. Der Begriff des Widerstandes
Bericht zur XXXIII. Königswinterer Tagung, 2020
Die erstaunliche Renaissance des Begriffsfeldes „Widerstand“ über das letzte Jahrzehnt und das gesamte politische Spektrum hinweg beinhaltete neben oft verfehlten, direkten Bezugnahmen auf den Widerstand des 20. Juli 1944 noch zahlreichere Bedeutungsverschiebungen dessen, was gemeinhin als „widerständig“ verstanden wird. Eine solche Verschiebung wirft zunächst die nicht triviale Frage nach den Handlungen auf, die sich mit dem diskutierten Terminus beschreiben lassen: Stellen eine parlamentarische Opposition oder ein breit auf die Straßen des Landes getragener Protest gegen die Politik der Bundesregierung bereits „Widerstand“ dar? Ließe sich ein so verstandener „Widerstand“ begrifflich überhaupt noch in eine Reihe mit dem oft tödlich endenden Widerstand gegen den Nationalsozialismus stellen? Kann Widerstand in einer Republik überhaupt stattfinden? Und besteht nicht die definitorische Gefahr, durch unklare Begrifflichkeit oder „gebetsmühlenartige Veralltäglichung“ (Klaus Hildebrand) eine Sinnentleerung des Begriffs zu riskieren? Diese Fragen nahm die Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. zum Auftrag, um Begriff, Handlungsfelder, Bedeutungsverschiebungen und die Rolle des Phänomens innerhalb einer Demokratie anhand klassischer und völlig neuer Beispiele auszuloten.
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