Königswinter Tagung 2023 – Jubiläum: Dialog statt Festreden

50 Jahre Forschungsgemeinschaft – die Wissenschaft steht im Vordergrund

130 Gäste strömten ab dem 24. Februar zur XXXV. Königswinterer Tagung in das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland nach Bonn. Das Thema „Die Bundesrepublik Deutschland und der Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ war ein Magnet mit vielen hochkarätigen Rednern. Der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Johannes Tuchel, hielt den ersten Vortrag zur Geschichte der Erforschung des Widerstandes. Am Samstagvormittag startete das erste Panel mit dem Rechtswissenschaftler Christian Hillgruber und dem Thema ‚Die Wiederherstellung des Rechtsstaates‘.  Oberst Sven Lange sprach über den Umgang der Bundeswehr mit der Geschichte des Widerstandes gefolgt von Nils Weise und dem Thema ‚Die Ministerien und oberen Bundesbehörden der Bundesrepublik Deutschland nach 1945‘. Den Abschluss des ersten Panels bildete Esther-Julia Howell mit ihrem Referat zum Thema ‚Der Umgang mit den NS-Quellen zum Widerstand aus archivarischer Sicht‘.

Bereichert wurde der Tag mit Begleitungen durch die Dauerausstellung im Museum, bevor Christopher Dowe das zweite Panel mit seinem Vortrag ‚Stauffenberg im 21. Jahrhundert. Überlegungen und Beobachtungen zum Wandel von musealer Rezeption‘ einläutete. Nähere Informationen zu der neuen Stauffenberg Ausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg finden Sie hier
Ganz fortschrittlich und modern erläuterte Niels Schröder die Darstellung des Widerstandes in den neuen Medien. Mit seiner Graphic Novel verdichtet er die dramatischen Ereignisse des 20. Juli zu einer spannenden Erzählung, die auch im Schulunterricht verwendet wird. Über Krzysztof Ruchniewicz ging es dann zur Rezeption des Widerstandes in Polen, was auch durch Beispiele aus Kreisau angereichert wurde. 

Am nächsten Tag stand dann die Forschungsgemeinschaft im Blickpunkt. Als Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender berichtete Rüdiger von Voss in seinem Vortrag über die Entstehung und die Hintergründe bis zu den Zukunftsperspektiven der Forschungsgemeinschaft.

In der anschließenden Podiumsdiskussion über „Die Zukunft der Vermittlung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus in der Politischen Bildungsarbeit“ mit Vertretern aus Wissenschaft und Angehörigen von Widerstandsfamilien wurde darüber debattiert, welche Bedeutung dem Transfer von Information und Wissen über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus zukommt. Die Beiträge während der Diskussion stellen für die Forschungsgemeinschaft wertvolle Impulse für ihre Überlegungen zu ihrer zukünftigen Entwicklung dar.

Save the Date: XXXVI. Königswinterer Tagung 16.-18.02.2024